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Presseerklärung vom 22.04.2005
Schlimmste Befürchtungen zum Anstieg der Kinderarmut bestätigt
Die Kinderschutztage 2005 nimmt der Deutsche Kinderschutzbund zum Anlass, Alarm zu schlagen: Seine schlimmsten Befürchtungen, dass die Hartz
IV-Reform immer mehr Kinder in die Armut schickt, haben sich bestätigt. Nach der März-Statistik der Bundesagentur für Arbeit leben bereits jetzt 1,53
Millionen Kinder in Bedarfsgemeinschaften und damit auf Sozialhilfeniveau. Gezählt werden hier nur Kinder unter 15 Jahren. Nimmt man die drei
Jahrgänge der 15 bis 18 Jährigen dazu und diejenigen Kinder, deren Eltern nicht erwerbsfähig sind, muss man davon ausgehen, dass zwei Millionen
Kinder in Deutschland von Sozialgeld leben müssen.
"Diese Entwicklung ist absolut dramatisch für die Zukunftschancen dieser Kinder", mahnt Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes.
Die diesjährigen Kinderschutztage konzentrieren sich auf das Thema 'Zusammenspiel von Erziehung, Bildung und Betreuung.' "Kinder in Armut brauchen
hier ganz besondere Förderung, wie PISA für den Bildungsbereich überdeutlich nachgewiesen hat." drängt Hilgers.
Mit einem Mix an monetärer Förderung, Ausbau der Infrastruktur im Betreuungsbereich und der Ganztagsschulen müsse der Ausgrenzung armer Kinder
entgegen gewirkt werden.
"Die Bundesregierung hat unsere 'Verarmungsprognosen" immer zurückgewiesen. Nun wird sie sich der Realität stellen müssen." so Hilgers.
Durch die Hartz IV Veränderungen sind nun ca. 200.000 Kinder nicht mehr krankenversichert.
Mit einer Geburtenrate von 1,3 Kindern ist Deutschland fast Schlusslicht in Europa.
Nur 25 % der Frauen sind vollzeitbeschäftigt im Vergleich zu 45 % z.B. in Frankreich: Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Deutschland nicht
gegeben. Nach dem neuen Reichtums- und Armutsbericht der Bundesregierung sind die Nettovermögen in Deutschland seit 1998 um 17 % gestiegen, das
Armutsrisiko auf 13,5 %: Die soziale Schere öffnet sich immer weiter.
"Diese Ignoranz der Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft gegenüber einem Fünftel aller Kinder ist skandalös" so Hilgers.
Der Deutscher Kinderschutzbund fordert zuallererst, dass alle Kinder – nach der UN-Konvention über die Rechte des Kindes von 0 bis 18 Jahre – in der
Statistik erfasst werden. Besondere Förderung müssen diese Kinder in Ganztagskindertagesstätten und Ganztagsschulen erfahren. Beide Angebote müssen
selbstverständlich kostenfrei sein. Die Hartz IV Reformen müssen dringend auf ihre Auswirkungen auf Kinder überprüft und verändert werden; dazu
gehört auch die elternunabhängige Existenzsicherung für Kinder. "Wir brauchen große Schritte für die Zukunft unserer Kinder" schließt Hilgers "nicht
nur vereinzelte kleine, mögen sie auch, wie z.B. das Kindertagesbetreuungsausbaugesetz oder die einkommensabhängige Förderung der Elternzeit, richtig
sein."
Augsburg, 21. April 2005
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Bereits zum zweiten Mal hat unser Verein den Förderpreis der Stadt Frankenthal erhalten. Im Jahre 2004 wurde uns der Förderpreis verliehen für die
Aufführung des Stückes "Hau ab, du Angst".
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